Vatikan veröffentlicht Messformular für die Bewahrung der Schöpfung
Ab sofort können Katholiken weltweit eine Messe mit Schwerpunkt
auf dem Schutz der Umwelt feiern. Per Dekret hat der Vatikan die "Messe für die Bewahrung der Schöpfung" (lat. Missa pro custodia creationis) im
Rahmen der Gottesdienste für besondere Anliegen in ihr offizielles Messbuch aufgenommen.
"Mit dieser Messe bietet die Kirche liturgische, spirituelle und gemeinschaftliche Unterstützung für die Sorge, die wir alle für die Natur, unser gemeinsames Zuhause, tragen müssen", sagte Kardinal Michael Czerny, Leiter der vatikanischen Sozialbehörde, bei der Vorstellung am Donnerstag im Vatikan.
"Sie ruft uns dazu auf, treue Verwalter dessen zu sein, was Gott uns anvertraut hat, in unseren täglichen Entscheidungen und in der Politik, ebenso wie im Gebet, im Gottesdienst und in der Art und Weise, wie wir in der Welt leben", so Czerny weiter. Papst Leo XIV. soll die neue Messe erstmals nächste Woche in Castel Gandolfo fei-ern.
10 Jahre nach Umweltschreiben "Laudato si"
Die Einführung der neuen Messe fällt fast genau auf den zehnten Jahrestag der Veröffentlichung von "Laudato si".
In dieser Enzyklika forderte Papst Franziskus intensivere Bemühungen für den Schutz der Umwelt und soziale Gerechtigkeit.
Das aktuelle Dekret, das am 8. Juni unterzeichnet wurde, zitiert aus dem Schreiben:
"In der heutigen Zeit ist offensichtlich, dass das Werk der Schöpfung durch den unverantwortlichen Gebrauch und Missbrauch der Güter, die Gott unsanvertraut hat, ernsthaft bedroht ist."
Aus diesem Grund erscheine es angebracht, dem Messbuch das Formular "für die Bewahrung der Schöpfung" hinzuzufügen.
Das Messformular
enthält Schriftlesungen, die sich am Thema "Schöpfung" orientieren.
Der Eröffnungsvers der Messe heißt:
"Die Himmel erzählen die Herrlichkeit Gottes und das Firmament kündet das Werk seiner Hände" (Ps 19,2).
Das Dankgebet nach dem Empfang der Kommunion erbittet sinngemäß:
"Möge das Sakrament der Einheit, das wir empfangen haben, die Gemeinschaft mit dir und unter uns stärken, damit wir, während wir auf den neuen Himmel und die neue Erde warten, lernen, in Eintracht mit allen Geschöpfen zu leben."
Zur deutschen Übersetzung des Messformulars
Die deutsche Übersetzung, die das Dikasterium mit der Veröffentlichung des Messformulars zur Verfügung gestellt hat, ist allem Anschein nach eine maschinelle Rohübersetzung. Sie ist nicht ohne Weiteres für die direkte Verwendung im Gottesdienst gedacht und geeignet.
Das Erstellen einer deutschen Übersetzung des Messformulars für die Liturgie obliegt den Bischofskonferenzen und konferenzfreien Bischöfe im deutschen Sprachraum. Die Erarbeitung wird in der Konferenz Liturgie im deutschen Sprachgebiet (KLD) koordiniert. Sie soll rechtzeitig vor dem Tag der Schöpfung (1. September) zur Verfügung stehen.
Diese deutsche Fassung soll rechtzeitig vor dem Schöpfungstag (1. September) veröffentlicht werden.
Dekret zur Veröffentlchung
Hier finden Sie das Dekret zur Einführung und die Vorstellung des neuen Messformulars.
Materialien
zum Jubiläum der Enzyklika «Laudato si’» und der Schöpfungszeit finden Sie auf der Seite des » Liturgischen Instituts in Fribourg.
Siehe zum Thema auch
die Stellungnahme zum neuen Messformular von LKÖ-Mitglied, Prof. Dr. Stefan Kopp, bei Kathpress.