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"Direktorium 2.0": Neues Online-Tool für liturgischen Kalender

Vom Österreichischen Liturgischen Institut entwickeltes Kalendermodul erleichtert Erstellung diözesaner Direktorien.

 

v. l. fr. Andras Remler (Göttweig), Nicole Stockhoff (Münster), Markus Wittman (Eichstätt), Christoph Freilinger (ÖLI), Kristina Jansen (Münster), P. Johannes Feierabend (Leiter ÖLI), Katharina Hoos (Würzburg), Stephan Steger (Würzburg) v. l. fr. And

v. l. fr. Andras Remler (Göttweig), Nicole Stockhoff (Münster), Markus Wittman (Eichstätt), Christoph Freilinger (ÖLI), Kristina Jansen (Münster), P. Johannes Feierabend (Leiter ÖLI), Katharina Hoos (Würzburg), Stephan Steger (Würzburg)

 

Ein neues Online-Tool wird künftig die Erstellung diözesaner liturgischer Kalender im deutschen Sprachraum erleichtern. Das webbasierte Kalendersystem "Direktorium 2.0" wurde vom Österreichischen Liturgischen Institut (ÖLI) entwickelt und gemeinsam mit dem Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz umgesetzt. Es ermöglicht die Generierung von diözesan- oder ordensspezifischen Kalendern mit liturgischen Daten inklusive Nekrologien und Liedvorschlägen. Über Mandantenzugänge können diözesan- oder ordenspezifische Kalenderinformationen und -Regeln direkt eingetragen werden. Die Ausgabe erfolgt wahlweise als Word-File zur Weiterverarbeitung, als PDF, in einer html-Version oder über eine API-Schnittstelle.

Mit dem Online-Gang des neuen Tools sei ein "wichtiger Schritt der Digitalisierung auch im zentralen Bereich des liturgischen Vollzugs kirchlichen Lebens gesetzt", erklärte der Leiter des ÖLI, P. Johannes Feierabend, am Sonntag in einer Aussendung. Die zentralisierte Dateneingabe bei gleichzeitiger Beibehaltung der mandantenspezifischen Eigenheiten auch in liturgischen Fragen und Regeln sei ein "wahrer Kraftakt" sowohl im Blick auf die Kalenderprogrammierung als auch im Blick auf die eigentlichen liturgischen Daten gewesen. Bislang wurde die Basisversion des Direktoriums für den deutschen Sprachraum über ein mehr als 20 Jahre altes privates Datenbankmodell eines oberösterreichischen Ordensmannes generiert. Dieses Modell wurde nun durch ein zeitgemäßeres und flexibleres Modell ersetzt.

Dem Start des Tools ging eine siebenjährige Entwicklungszeit sowie eine etwa einjährige Testphase voraus. Vorangetrieben wurde die inhaltliche Überarbeitung von einer gemeinsamen Redaktionsgruppe mit Mitgliedern aus Österreich, Deutschland und der Schweiz. Diese Zusammenarbeit an dem neuen digitalen Instrument habe auch zu einem engeren Austausch und im Zuge dessen zu Vereinheitlichungen in den Direktorien geführt, so P. Johannes Feierabend.

 

Auswertungstreffen in Salzburg

 

Bei einem Auswertungstreffen in Salzburg hob Stephan Steger, Würzburg, hervor, dass mit dem neuen Tool erstmals ein wirklich gemeinsames deutschsprachiges Direktorium entstanden sei. Die Direktoristen hatten sich in regionalen Treffen auf gemeinsame Kriterien verständigt. Dabei war aufgrund der unterschiedlichen Traditionen in den Diözesen das Ziel nicht die Vereinheitlichung in allen Fragen. Auch hier zeigt sich am Liturgischen Kalender „sehr anschaulich die Einheit in Vielfalt unserer Kirche“, so Tobias Dulisch, Mainz. 

Unerlässliches liturgisches Handwerkzeug

Ein Direktorium ist der liturgische Kalender einer Diözese oder Ordensgemeinschaft. Es enthält für jeden Tag des Jahres die Angaben für die Textauswahl der Messfeier, der Wortgottesfeier, anderer gottesdienstlichen Feiern und der Tagzeitenliturgie. Ein Direktorium ist insofern unerlässliches "Handwerkszeug" für die Mesnerinnen und Mesner bzw. Küster und Küsterinnen, Kirchenmusiker, Priester, Diakone, Ordensleute und die ehrenamtlichen Gottesdienstbeauftragten.

Die Zusammenstellung kombiniert nach einem komplexen Regelsystem die kirchlichen Festzeiten im Jahreslauf sowie die Feste und Gedenktage der Heiligen aus drei verschiedenen Kalendern: die Heiligen des Allgemeinen römischen Kalenders sowie die gemeinsamen Heiligen und Seligen im deutschen Sprachraum und die der jeweiligen Diözese. Darüber hinaus enthält das Direktorium Hinweise auf spezielle Gebetsanliegen und Vorgaben, die der jeweilige Diözesanbischof oder die Bischofskonferenz in den Gottesdiensten berücksichtigt haben wollen.

Mit der technischen Entwicklung wurde die Wiener "Agentur Zeitpunkt" betraut, die bereits zahlreiche kirchliche Online-Großprojekte umgesetzt hat und auch mehrere diözesane Websites in Österreich programmiert hat. Die Startfinanzierung leistete die Österreichische Bischofskonferenz. Technischen wie organisatorischen Support leistet das Medienreferat der Österreichischen Bischofskonferenz. Inzwischen nutzen das neue Tool bereits rund 40 Diözesen und Ordensgemeinschaften aus dem gesamten deutschen Sprachraum. (Infos: www.direktorium.katholisch.at / Österreichisches Liturgisches Institut: www.liturgie.at)

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