Taufe als Fundament des Kirchenverständnisses am Beispiel der Taufabsage
Abstract: H|D 78 (2024) 37–46
Der Beitrag untersucht, was einerseits die Feiergestalt der Taufe über das Kirchenverständnis aussagt und anderseits, wie sich das konziliare Kirchen-verständnis auf die Tauffeier ausgewirkt hat. Gemäß der Taufabsage in der Antike zeigte sich die Kirche als eine Sondergesellschaft; in der Neuzeit als mit der Gesellschaft deckungsgleich. Da in der Gegenwart die Abrenuntiation dagegen wenig über die Kirche aussagt, wird hier auf das konziliare Kirchenbild zurückgegriffen und für seine breitere Umsetzung plädiert. Dies wirft Rückfragen an die Praxis der Säuglings- und Erwachsenentaufe auf und erlaubt den Vor-schlag einer neuen Form der Taufabsage – mit dem Ziel ein Tauf- und ein Kirchenverständnis zu entwickeln, die sich gegenseitig befruchten und ein Christsein ermöglichen, das bewusster als heute „aus der Taufe lebt“.
Dr. Piotr Kubasiak
ist Studienleiter bei den Theologischen Kursen Wien und Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Regensburg.