Die Taufe ist die Vor-Gabe, die sich im christlichen Leben persönlich ebenso wie in der Gemeinschaft der Getauften entfalten soll. Unter dem Aspekt des „Christus in uns“ entfaltet der Beitrag diese Wirklichkeit ausgehend von der paulinischen Tauftheologie zunächst anthropologisch, um dann über die Sammlung auf die Liturgie als gemeinschaftliche Form von Kontemplation zu stossen. Als Schritt zum Leben in der Gegenwart Gottes und zur liturgischen Sammlung wird eine Form des alltäglichen Segens angeboten. Doch auch die Liturgie vollzieht den Schritt zur Sammlung z. B. im Eröffnungsteil einer Wort-Gottes-Feier. Der letzte Schritt führt über das benediktinische Leitwort „dem Gottesdienst soll nichts vorgezogen werden“ den Christusbezug der Taufe, das Leben in der Gegenwart Gottes und die Liturgie noch einmal zusammen.
Dr. Gunda Brüske
ist Leiterin des Liturgischen Instituts für die deutschsprachige Schweiz in Fribourg und Erwachsenenbildnerin.
Bacc.Can.Theol. Szidónia Lőrincz
ist Theologin und Religionspädagogin und arbeitet als Pastoralassistentin in der Stadtpfarre Taxham im Pfarrverband Salzburg-Nord.
Gertrude Knepper
Aus anderen Erfahrungsräumen I
Taufpastorales Zentrum St. Maria Magdalena, Bistum Essen Taufbewusst – leben. glauben. feiern
Siehe auch das Video zur Taufstelle in St. Maria Magdalena: » Hier
Getrude Knepper
ist Seelsorgerin der Gemeinde St. Maria Magdalena, in der Pfarrei St. Gertrud von Brabant, Bochum-Wattenscheid; Diözese Essen. Sie war von Beginn an in den Prozess des Entstehens und der Weiterentwicklung des TPZ eingebunden. Seit 2003 verantwortlich für die Katechumenatswege aller Altersstufen. Seit März 2022 Beauftragung zur Taufspendung. Seit 2023 Leiterin des Taufpastoralen Zentrums Maria Magdalena.
Piotr Kubasiak
Eine Kirche, die aus der Taufe lebt?
Taufe als Fundament des Kirchenverständnisses am Beispiel der Taufabsage
Abstract: H|D 77 (2024) 37–46
Der Beitrag untersucht, was einerseits die Feiergestalt der Taufe über das Kirchenverständnis aussagt und anderseits, wie sich das konziliare Kirchen-verständnis auf die Tauffeier ausgewirkt hat. Gemäß der Taufabsage in der Antike zeigte sich die Kirche als eine Sondergesellschaft; in der Neuzeit als mit der Gesellschaft deckungsgleich. Da in der Gegenwart die Abrenuntiation dagegen wenig über die Kirche aussagt, wird hier auf das konziliare Kirchenbild zurückgegriffen und für seine breitere Umsetzung plädiert. Dies wirft Rückfragen an die Praxis der Säuglings- und Erwachsenentaufe auf und erlaubt den Vor-schlag einer neuen Form der Taufabsage – mit dem Ziel ein Tauf- und ein Kirchenverständnis zu entwickeln, die sich gegenseitig befruchten und ein Christsein ermöglichen, das bewusster als heute „aus der Taufe lebt“.
Dr. Piotr Kubasiak
ist Studienleiter bei den Theologischen Kursen Wien und Wissenschaftlicher Assistent am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft der Universität Regensburg.
Ingrid Fischer, Stefan Gugerel
Initiation als Weg
Chancen & Konkretionen
Abstract: H|D 77 (2024) 30–36
Die Begleitung der Taufbewerber und die Begleitung von Personen, die sich auf die Ordensprofess/Gelübde vorbereiten, weisen Gemeinsamkeiten und Unterschiede auf. Der Artikel versucht, in den drei Kategorien handelnde Personen, verwendete Symbole und gestaltete Handlungen die beiden liturgiegetränkten Wege zu verstehen und füreinander fruchtbar zu machen.
Mag. DDr. Ingrid Fischer
arbeitet als Programmleiterin bei den Wiener Theologischen Kursen, AKADEMIE am DOM. Seit 2014 ist die Liturgiewissenschaftlerin Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst.
MMag. Stefan Gugerel
war Assistent für Liturgiewissenschaft an der Katho- lischen Privatuniversität Linz. Seit 2015 ist der Militärpfar-rer auch Leiter des Instituts für Religion und Frieden der Katholischen Militärseelsorge in Österreich.
Christoph Niemand
„Getauft im Namen Jesu“ (Apg 10,48)
Zu Theologie und Praxis der Urkirche
Abstract: H|D 77 (2024) 15–29
Der Beitrag fragt nach dem Ursprung der christlichen Taufpraxis. Dieser liegt in der Taufe des Johannes, die er den Umkehrenden als Zeichen der Bewahrung vor dem endzeitlichen (Feuer-)Gericht anbot. Während Jesus in seinem öffentlichen Wirken nicht als Täufer in Erscheinung trat, nahm die „nachpfingstliche“ Urkirche die Taufpraxis wieder auf und verstand sie nach der Darstellung der Apostelgeschichte im Kontext der erwarteten Ankunft des auferweckten Herrn zum Gericht. Beim Apostel Paulus und in der übrigen Briefliteratur des NT erscheint die Taufe dann vor allem als Eintreten in das Mit-und-In-Christus-Sein.
Univ.-Prof. Dr. Christoph Niemand
ist Professor für Neues Testament an der Katholischen Privat-Universität Linz
und derzeit Rektor.