Haltungen beim Vollzug des Eucharistischen Hochgebets
Abstract: H|D 79 (2025) 34–43
Die Entscheidung, anstelle nur eines Hochgebets ihrer viele zu haben, gehört
zu den wichtigsten Errungenschaften der Liturgiereform. Den Feiernden sollte
damit ein Reichtum in einem zentralen Akt des Gottesdienstes übergeben werden,
der die Dynamik dieser Großform nachvollziehbar macht, das Geschehen
unterschiedlich beleuchtet und eigene Akzente setzt (1.). Es ist eine Kernaufgabe
der Liturgischen Bildung, diese Vielfalt in ihrer Bedeutung wachzuhalten
und dort in der Praxis einzufordern, wo wieder Tendenzen zu einer Monokultur
erkennbar werden. Eine Selbstbeschränkung auf ein oder zwei Hochgebete im
Messbuch nivelliert das Kernanliegen, das sich mit der Einführung neuer Hochgebete verbindet. Die filigrane, aber von besonderer Tiefe gekennzeichnete Dynamik des Hochgebets als gemeinsamer ekklesialer Akt des trinitarischen Gottes als Primärsubjekt sowie von Vorsteher und Volk als Mitträgern der liturgischen Kommunikation (2.) entfaltet sich in der Vielfalt der Hochgebete selbst (3.).
Dr. Dr. Predrag Bukovec
ist Assistenzprofessor am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Universtität Linz und Redaktionsmitglied von Heiliger Dienst.