Im Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes
Zur trinitarischen Prägung der christlichen Liturgie
Abstract: H|D 79 (2025) 90–97
Die christliche Liturgie ist durchzogen von Gebeten, Gesängen und Formeln, die sich auf den drei-einen Gott, auf Vater, Sohn und Heiligen Geist beziehen. Sind diese trinitarischen Bezüge ein Reflex auf die authentische Glaubenslehre der Kirche, wie sie sich in den großen altkirchlichen Glaubensbekenntnissen von Nizäa (325) und Konstantinopel (451) herausgebildet hat, oder haben sie noch andere, tiefer liegende Gründe? Dieser Beitrag versucht die zweifellos durch die genannten Konzilien beförderte Durchdringung der Liturgie mit trinitarischen Formeln daraufhin zu befragen, aus welchen Ursprungszeugnissen diese Formeln stammen und welche spirituellen und glaubenspraktischen Potentiale heute in der trinitarischen Prägung der Liturgie zu entdecken sind. Das biblische Bekenntnis zu dem einen und einzigen Gott (Dtn 6,4) bleibt dabei immer der unverzichtbare Bezugspunkt und das Korrektiv zur Gefahr der Verselbständigung der drei göttlichen Personen.
ao.Univ.-Prof. Dr. Peter Ebenbauer
leitet seit Oktober 2018 den Fachbereich Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Kath.-Theol. Fakultät Graz und ist Lehrbeauftragter für Liturgie am Institut für Kirchenmusik und Orgel an der Grazer Kunstuniversität.