Der Beitrag interpretiert die biblische Erzählung von David und Goliat als paradigmatische Kritik an Gewaltgläubigkeit und militärischer Hochrüstung: David verweigert sich der militärischen Rüstung und setzt stattdessen auf Gottvertrauen und eigene Fähigkeiten. Die Erzählung wird als prophetisch konstruierte Geschichte verstanden, die zentrale Entscheidungen Israels zusammenfasst und zur kritischen Auseinandersetzung mit Macht, Selbstverteidigung und spiritueller Gewaltverstrickung auffordert. Dabei wird deutlich: Die Bibel bietet keine direkten Handlungsanweisungen, sondern eröffnet Denk- und Deutungsräume – auch für gegenwärtige Konflikte. mit Jonatan machen jenseits dieser Abgründe seine menschliche Größe sichtbar.
Prof. Dr. Klara Butting
leitet das Zentrum für biblisch-politische Bildung an der Woltersburger Mühle, Uelzen. Sie ist eine der Herausgeber·innen der Zeitschrift Junge Kirche.