Hoffnung ist in der Bibel ein breit rezipiertes Phänomen. Sie hat ihre Grundlage in Gottes guter Schöpfung und seinem rettenden Handeln aus Unterdrückung und Not. Im Neuen Testament wird Christus zur personifizierten Hoffnung. An ihn zu glauben bedeutet, hoffen zu dürfen und hoffen zu müssen.
Dr.in Elisabeth Birnbaum
Mitglied in der Redaktion von Heiliger Dienst, ist promovierte Alttestamentlerin und leitet das Österreichische Katholische Bibelwerk in Wien.
Markus Illmer
Raum auf der Schwelle
Versuch einer Analyse von Raumerfahrung
Abstract: H|D 78 (2024) 225–233
Der vorliegende Beitrag ist eine formale Analytik der Raumerfahrung, die sich philosophisch anhand künstlerischer Ausdrucksformen an die inneren Bewegungsformen und Sinngehalte des Kirchenraumes annähert und seine theologische Bedeutung fundiert – als Einheit von „hier“ und „dort“, als Überschreitung, als Raum an der Schwelle.
Dr. Dipl. Ing. Markus Illmer
ist Architekt und Theologe. Er war Assistent beim Innsbrucker Liturgiewissenschaftler Hans Bernhard Meyer und promovierte in Philosophie (Coreth / Neidl).
Predrag Bukovec
Punktspiegelung
Fundamentalliturgische Gedanken zu Spiegel im Spiegel von Arvo Pärt
Abstract: H|D 78 (2024) 214–224
Die Hinwendung zum Glauben und die Neukonzeption seiner Musiksprache führten Arvo Pärt aus seiner Schaffenskrise. Die musikwissenschaftliche Analyse eines exemplarischen Stückes zeigt: Seine Musik ist poetische Theologie, die anschlussfähig ist an eine Negative Theologie der Liturgie und mit welcher Grundlagen der Fundamentalliturgik vertieft werden können.
Dr. Dr. Predrag Bukovec
ist Assistenzprofessor am Institut für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Katholischen Universtität Linz und Redaktionsmitglied von Heiliger Dienst.
Christian Ströbele
„Quia ignoro, adoro“
Transzendenzbezug, negative Theologie und religiöser Kult
Abstract: H|D 78 (2024) 205–213
Das Verhältnis zwischen Transzendenzbezug und religiösem Kult erschließt sich aus der paradoxen Struktur „wissenden Nichtwissens“, begründet im gleichzeitigen Gegebensein und Entzogensein des Göttlichen. Der negativen Theologie kommt dabei eine transzendenzwahrende Funktion zu, indem sie die Übersetzung religiöser Praxis in theoretische Reflexion kritisch begleitet. Im Kult realisiert sich der paradoxe Transzendenzbezug als irreduzible symbolisch-rituelle Praxis, die allererst die Möglichkeitsbedingungen theologischer Theorie vermittelt.
Dr. Christian Ströbele
ist seit 2015 Leiter des Fachbereichs Interreligiöser Dialog an der Akademie der Diözese Rottenburg-Stuttgart.
Alexander Zerfaß
Das Fett vom grünen Holze
Zum Verhältnis von Immanenz und Transzendenz am Beispiel des Gebets zur Weihe des Krankenöls
Abstract: H|D 78 (2024) 196–204
Der Beitrag geht am Beispiel des Krankenöls dem Verständnis und der Funktion liturgischer Sachsymbole als Ausdrucksformen des göttlichen Heilswillens nach. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Verhältnis von Wort und Ding sowie von Materialität und Transzendenz, wie sie im Ölweihegebet zum Ausdruck kommen.
Univ.-Prof. Dr. Alexander Zerfaß
ist Professor für Liturgiewissenschaft und Sakra- mententheologie an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Salzburg.
Alexander Deeg
Praktiken auf dem Weg ‚hinüber‘
Von der liturgischen (Un-)Möglichkeit, Transzendenz zu inszenieren
Abstract: H|D 78 (2024) 185–195
Der Beitrag setzt mit der kritischen Frage ein, ob die Praxis evangelischer Gottesdienste nicht vielfach Transzendenzerfahrungen geradezu verhindert. In Gottesdiensten kann es freilich, wie vor allem aufgrund biblischer Erzählungen gezeigt wird, nicht um die Inszenierung von Transzendenz, sondern um eine Feier in der Haltung der Transzendenz-Erwartung gehen. Diese Bestimmung konkretisiert der Beitrag, indem auf die Gesamtdramaturgie der Feier, die Stille als Element und Dimension der Liturgie, auf Wort und Sakrament und auf die Gottes-Leidenschaft des liturgischen Handelns verwiesen wird.
Prof. Dr. Alexander Deeg
lehrt seit 2011 Praktische Theologie an der Theologischen Fakultät der Universität Leipzig und leitet das Liturgiewissenschaftliche Institut der VELKD.
Moritz Huber
Zwischenruf: Für ein Zusammenspiel im Resonanzraum des Vertrauens
Unverfügbarkeit und Liturgie
H|D 78 (2024) 181–184
Moritz Huber
1995 in Bayern geboren. Nach der Ausbildung und Arbeit als Bierbrauer lebte
er von 2019 – 2024 im Orden der Kapuziner. Er studiert an der Paris-Lodron-Universität Salzburg katholische Fachtheologie.