Überlegungen zur katholischen Liturgiesprache als Fachsprache
Abstract: HlD 73 (2019) 220–229
Die katholisch-liturgische Sprache ist von zwei Elementen geprägt: Wortkomplexität und geteilter Wirklichkeitsanspruch. Der Beitrag prüft am Beispiel eines Tagesgebets, was dies bedeutet und welche Konsequenzen
sich daraus für die liturgische Bildungsarbeit ergeben.
Dr. Theresa Kohlmeyer war an der Universität Paderborn wiss. Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Religionspädagogik (Schwerpunkt Inklusion). Seit September 2019 ist sie Leiterin der Abteilung Glaube, Liturgie und Kultur im Bistum Essen.
Christian Rentsch
Vertragen liturgische Texte
Erläuterungen?
Zu Wirkungen und Nebenwirkungen sprachlicher Akte im Gottesdienst
Abstract: HlD 73 (2019) 214–219
Oft treten neben die rituellen Sprechakte der Liturgie umfangreiche Einführungen und Erläuterungen, die die Liturgie erschließen wollen. Überlegungen zur Abhängigkeit von Sprechen und Sozialstruktur machen diese Entwicklung verständlich, zeigen aber auch auf, dass sie das Sprachspiel der Liturgie empfindlich stören.
Dr. Christian Rentsch OSA ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der
Ludwig-Maximilians-Universität München.
Martin Lüstraeten
Wozu dient Sprache in der Liturgie?
Kriterien zur Übertragung der lateinischen Orationen ins Deutsche für das Messbuch 1975
Abstract: HlD 73 (2019) 207–213
Sprache in der Liturgie umfasst nicht nur die Wortsprachen, sondern ein ganzes System nonverbaler Sprachen. Gerade anhand von Minimalformen von Sprachen als auch von Diskussionen um die angemessenen Sprachen im Gottesdienst zeigt sich ihre hohe Bedeutung für die Identität der feiernden Gemeinde.
Dr. Martin Lüstraeten studierte katholische Theologie und Antike Kulturen des östlichen Mittelmeerraumes und ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Liturgiewissenschaft und Homiletik der Universität Mainz.
Thomas Kohler
»Wiedergabe dessen, was der Urtext zu sagen suchte«
Kriterien zur Übertragung der lateinischen Orationen ins Deutsche für das Messbuch 1975
Abstract: HlD 73 (2019) 197–206
Ziel der Übersetzung von liturgischen Texten gemäß der ersten Übersetzerinstruktion war, dass die Feiernden die Texte in der jeweiligen Muttersprache mitvollziehen können. Dafür mussten Kriterien entwickelt und Erfahrungen gesammelt werden.
Dipl.-Theol. Thomas Kohler ist Pastoralreferent im Bistum Augsburg und als Diözesan- und Einsatzreferent für Pastoralreferenten*innen tätig. Er promoviert an der Uni Fribourg über die Entstehung des deutschen Messbuches 1975.
Martin Fischer
Von »fideliter et convenienter« zu »plene et fideliter« — und zurück
Texttreue liturgischer Übersetzungen im Spiegel kirchenamtlicher Vorgaben
Abstract: HlD 73 (2019) 190–196
Seit die Liturgiekonstitution des II. Vatikanums die Möglichkeit zur Verwendung der Volkssprache im Gottesdienst eröffnet hat, stellt sich auch die Frage nach angemessenen Übersetzungen der liturgischen Texte. Der vorliegende Beitrag zeichnet die Entwicklungen nach, wie sich im Spiegel kirchenamtlicher Vorgaben der Grad der Texttreue liturgischer Übersetzungen und die Zuständigkeiten im Übersetzungsprozess in den letzten fünf Jahrzehnten verändert haben.
Since the Constitution on the sacred Liturgy of the Second Vatican Council has allowed the use of popular speech in church services, adequate translations of the liturgical texts were necessary. According to the official instructions, the present article shows the changes in the postulated textloyalty of the liturgical translations and the different responsibilities in the translation-process within the last five decades.
Dipl-Theol. Martin Fischer ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an
der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Jörg Müller
»Colloquium inter Deum et
hominem« (Dei verbum 25)
Offenbarungstheologische Reflexionen über eine biblisch geprägte Liturgie
Abstract: HlD 73 (2019) 178–189
Liturgie als dialogische Begegnung der Feiernden mit Gott ist konstitutiv durchdrungen vom Wort Gottes in der Heiligen Schrift, in dem Gott sich in jeder Feier je neu selbst mit-teilt und dadurch Beziehung ermöglicht. Der Beitrag erörtert in diesem Sinn die biblische Prägung der liturgischen Sprache und reflektiert Schrift und Liturgie als Offenbarungsgeschen.
Dipl.-Theol. Jörg Müller ist Referent für Liturgie im Seelsorgeamt der Erzdiözese Freiburg sowie Bildungsreferent am Institut für Pastorale Bildung in Freiburg und Mitherausgeber des Luzerner Biblisch-Liturgischen Kommentars.
Veronika Burz-Tropper
Im Anfang das Wort
Abstract: HlD 73 (2019) 171–177
Das Motiv von Gottes schöpferischem, wirkmächtigem Wort zieht sich wie ein roter Faden durch die Bibel. Altes und Neues Testament sind von der Vorstellung geprägt, dass Gottes Wort besonders uns Menschen gilt. Durch sein Wort erschafft Gott die Welt und wendet sich durch es auch seinen Geschöpfen, besonders den Menschen zu. Das Neue Testament zeigt, dass schließlich Jesus Christus selbst als dieses wirkmächtige Wort verstanden wurde, in dem sich Gott noch einmal auf ganz besondere Weise ausgesprochen hat. Das Wort Gottes ist in Jesus von Nazareth Mensch geworden, hat sich auf die Menschenwelt eingelassen und so auf einzigartige Weise zu und mit den Menschen damals und auch heute gesprochen.
MMag. Dr. Veronika Burz-Tropper ist Leiterin des FWFProjekts „Gottes-Rede im Johannesevangelium“ am Institut für Bibelwissenschaft an der Kath.-Theol. Fakultät der Universität Wien.